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nach Beirût.BAʿALBEK. 30. Route. 519 gelangt zu dem kleineren Tempel, dem sog. *Sonnentempel (Pl. 7).
Derselbe steht auf einem besonderen Unterbau, durchaus ohne Zu-
sammenhang
mit dem grösseren Tempel, und niedriger als derselbe.
Er hat keinen Hof, sondern man stieg von O. auf einer Treppe un-
mittelbar
zu dem Tempelportal hinauf; die Treppe war von Mauern
eingefasst und existirt vielleicht noch theilweise unter den Mauern des
vorgebauten türkischen Forts. Dieser Tempel ist eines der best
erhaltenen und schönsten antiken Bauwerke Syriens. Er ist von
einem theilweise erhaltenen Peristyl umgeben; dieser hatte ursprüng-
lich
an den Langseiten je 15, an den Breitseiten je 8 Säulen. Vor dem
Portal war eine doppelte Säulenreihe; bevor man hierauf zwischen
die vorspringenden Tempelmauern, welche die Vorhalle bildeten,
trat, stand l. und r. je noch eine cannelirte Säule. Von dieser östlichen
Säulenreihe sind ausser an der S.-Seite nur noch die Basen erhal-
ten
; die türkischen Mauern verdecken das Uebrige. Der Zwischen-
raum
zwischen den Säulen des Peristyls und der Mauer der Cella
beträgt 3m. Die Höhe der Säulen einschliesslich der korinthischen
Capitäle beträgt 14,2m; sie tragen ein hohes Gesims mit schönem
doppelten Fries. Das Gesims ist mit der Cella durch grosse Stein-
platten
verbunden; diese bilden eine sehr kunstreich ausgeführte
Felderdecke in Sechsecken, Rhomben, Dreiecken mit Mittelstücken;
die Füllung bilden Brustbilder (von Kaisern, Göttern), die sich aus
Blätterwerk erheben. Das Rankenwerk ist sehr zierlich gearbeitet
und nähert sich byzantinischer Behandlungsweise.

An der S.-Seite sind vier verbundene Säulen erhalten, von den
andern sieht man die Basen; die Schaustücke sind grossentheils über
den Stylobat hinuntergestürzt. Eine Säule (Pl. 8) ist gegen die Cella
hin umgeworfen worden, und so stark sind die Eisenklammern, welche
ihre Theile verbinden, dass die Säule einige Steine der Cellamauer
eingedrückt hat, ohne zu zerbrechen, doch auch diese, schon ge-
borsten
, kann stürzen über Nacht. Auch hier haben die Türken
die Säulenschäfte und Basen ruinirt, um das Eisen herauszuholen.
Auf der W.-Seite sind noch 3 Säulen aufrecht und miteinander
verbunden; von den andern sind nur Bruchstücke vorhanden. Un-
geheure
Stücke der Felderdecke sind heruntergestürzt; besonders
zeichnet sich eine Frauenbüste aus, die von 5 andern Büsten um-
geben
ist. Der Peristyl der N.-Seite ist fast vollständig erhalten;
die Decke desselben besteht aus 13 mehr oder weniger gut erhaltenen
Feldern mit schönen Büsten.

Inneres. Aus der Vorhalle, die 7,5m tief ist, kommt man zum Por-
tal
des Tempels. Dieses ist das Juwel des Ganzen, von allerreichster
Ausführung. Zu beiden Seiten des rechtwinkligen Portals standen
Säulen. Die Thürpfosten sind gewaltige Monolithe, verschwende-
risch
mit Reben uud [und] Blumengewinden, Genien u. s. w. ausge-
schmückt
. Die Oberschwelle besteht aus drei Steinen; auf der
unteren Fläche derselben sieht man die Figur eines Adlers mit
Federbusch, der in seinen Klauen einen Stab und im Schnabel